Aktuelles
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Initiative Stolpersteine Bergen-Enkheim Frankfurt am Main
Enthüllung der Gedenktafel
zum Abschluss: „Das Volk Israel lebt“ (Das Leben ist ein Segen). Edith Haase begrüßt die Besucher/innen und führt durch das Programm. Videoausschnitt: 01_Martina_Georgi_Edith_Haase.mp4
Karla Novak erkläutert die Entstehung und Idee der Gedenktafel. Pfrin. Kathrin Fuchs und Rabbiner Andrew Steiman enthüllen die Gedenktafel. Videoausschnitt: 02_Karla_Novak_Martina_Georgi.mp4
Pfrin. Kathrin Fuchs stellt Fotos und Text der Gedenktafel in einen theologischen, kirchengeschichtlichen und gegenwartspolitischen Zusammenhang. Sie hebt die jüdischen Wurzeln des Christentums und die Geschwisterlichkeit beider Religionen im Glauben an denselben Gott hervor und macht auf Gemeinsamkeiten in Tradition und Liturgie aufmerksam. Mit Blick auf die ehemalige Nachbarschaft von ev. Kirche und Synagoge in Bergen erinnert sie u.a. an den mutigen Einsatz des ehemaligen Pfarrers der Gemeinde, Karl Wessendorft, während der NS-Zeit und würdigt dessen vorbildhaftes Engagement auch gegen das Vergessen in der Zeit danach. Seinem Beispiel folge der indirekte Imperativ der Gedenktafel, Respekt voreinander zu üben und sensibel zu werden gegenüber antisemitischen Ausschreitungen in der Gegenwart. Rabbiner Andrew Steiman veranschaulicht sehr eindrucksvoll die Geschwisterlichkeit von Judentum und Christentum anhand mehrerer Beispiele. Häufig unbekannt seien z.B. die parallelen Erzähltraditionen zum Laubhüttenfest und zum Weihnachtsfest: In beiden wird ein König in einer Hütte geboren! Hier werde deutlich, wie jüdische Traditionen in einer veränderten Form im Christentum fortleben und oft unbewusst unser Leben bis auf den heutigen Tag prägen. Das gelte es anzuerkennen, damit - wie schon in früheren Zeiten partiell verwirklicht - ein gutes Zusammenleben zwischen Christen und Juden wieder gelinge. Die Frage der Gedenktafel „… was bleibt?“ richte sich somit an jeden einzelnen, das Jüdische in uns zu entdecken und anzunehmen. Die Ortsvorsteherin, Dr. Alexandra Weizel, dankt der Initiative Stolpersteine für ihre Impulse, die in der Gesellschaft etwas bewegen und auch über Bergen-Enkheim hinaus als Beispiel wirken mögen. Sie hebt Kommunikation und Dialog sowie Zivilcourage, diejenigen zu schützen, die schwach sind, als wichtige Aufgaben für Politik und schulische Erziehung hervor. > Videoausschnitt: weizel.mp4 Die drei anwesenden Geistlichen der multikulturellen Budge-Stiftung, der evangelischen und katholischen Kirche, Rabbiner Andrew Steiman, Pfrin. Kathrin Fuchs und Pfr. Uwe Hahner, greifen spontan einen Gedanken von Dr. Alexandra Weizel, gesegnet in die Woche zu gehen, auf und erteilen zum Abschluss der Feier gemeinsam den aaronitischen Segen. > Videoausschnitt: segen.mp4 .
Martina Georgi umrahmt die Feierstunde mit drei Gesängen aus der Synagoge musikalisch: - „Segne uns“ (für ein gutes Jahr); - Schlussvers vom Kaddisch, dem jüdischen „Trennungsgebet“, das ernst beginnt und optimistisch endet;
Conrad-Weil-Gass 6, Bergen-Enkheim, 19. September 2021
Videoausschnitt: 03_Pfrin_Kathrin_Fuchs.mp4
Dokumenation